Film, Fernsehen, Bühne

Die Liste der hier beschriebenen Kulturschaffenden erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es handelt sich um Persönlichkeiten, die sich mit professionellem Anspruch hauptberuflich mit ihren künstlerischen Inhalten befassen oder befasst haben.

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Arendt, Ernst (1949), Tierfilmer

Ernst Arendt wurde 1949 in Freiburg im Breisgau geboren. Seit über 30 Jahren wohnt er in Ötlingen. Da Ernst Arendt mit der Sendung „Tiere vor der Kamera“ zur besten Sendezeit nach den Nachrichten gezeigt wurde und ein Merkmal der beiden Tierfilmer Ernst Arendt und Hans Schweiger persönliche und authentische Kommentare zu geben, sich bei der Arbeit zu filmen und auch das Geländefahrzeu mit Lörracher Kennzeichen zu zeigen, hatten sie auch viele Anhänger in der Region.

Nach dem Besuch des Gymnasiums absolvierte er eine Ausbildung zum Zoologischen Präparator am Naturkundemuseum in Kassel. Schillernde Gestalten und schräge Vögel, Schmusesänger, Rapper und eine Diva hatten Ernst Arendt und Hans Schweiger vor Mikrofon und Kamera. Sie waren zwischen Gibraltar und Nordkap auf Casting-Tour und filmten rund 30 Stars aus der Vogelwelt. Darunter so namenhafte Interpreten wie Zaunkönig, Lerche, Bienenfresser, Buchfink, Amsel, Star und Kuckuck. Das Highlight ist der nächtliche Gesang der Nachtigall. Ein amüsanter Einblick in das Showbusiness der Natur. 1967 drehte er seinen ersten Film über Moschusochsen.

Ernst Arendt und Hans Schweiger sammelten seit 1979 namhafte Preise ein. 1979 den Goldenen Gong für Tiere vor der Kamera, zehn Jahre später die Goldene Kamera der Zeitschrift HÖR ZU für die Kategorie „Tierfilmer“, 1990 den Adolf Grimme-Preis mit Bronze für die Folge „Die Nächte der Tasmanischen Teufel“ und 1991 den Bayerischen Fernsehpreis für „Lied der Landschaft“. 2005 folgte der Görlitzer Meridian Naturfilmpreis und 2006 der DUH-Umwelt-Medienpreis für sein Lebenswerk. Schließlich auch 2012 den Publikumspreis beim NaturVision Filmfestival für „Highway durch die Rocky Mountains – Herbst“.

Foto: zbV
Foto: zbV
Foto: Hans Schweiger und Ernst Arendt (zbV)
Foto: Hans Schweiger und Ernst Arendt (zbV)
 

Buddecke, Angela, Kabarettistin, Schauspielerin

Angela Buddecke wurde an der Hochschule der Künste Berlin im Fachbereich Darstellende Kunst zur Schauspielerin ausgebildet und hat das achtsemestrige Studium mit Diplom abgeschlossen.
Es folgten Engagements an folgenden Theatern: Schaupiel Köln, Thalia Theater Hamburg, Kampnagelfabrik Hamburg, TAT Frankfurt, Volkstheater Wien, Schauspielhaus Bochum und Theater Basel.
Ihre wichtigsten Rollen bei Theaterarbeiten und ihre Mitwirkung bei Film und Fernsehen sind in ihren Profilen bei Schauspielervideo.de und filmmakers dokumentiert.

Kabarettainment nennt sie die von ihr verkörperte Mischung aus Kabarett und Entertainment, die sie auch in Kleintheatern in Basel und der Region zeigte. Zum Beispiel das preisgekrönte Kabarettsolo „Mein ist mein ganzes Herz“. Das Programm wechselt in einem rasanten Tempo zwischen Liedern, Witzen und ultimativen Limericks, dem Publikum bleibt nur, das Ganze atemlos zu verfolgen. Die an einer Musikhochschule ausgebildete Pianistin singt mit ihrer verblüffend wandlungsfähigen Stimme ihre Lieder, die Wortwitz und Weisheit genauso bündeln, wie sie Poesie verströmen oder Zartheit und Zunder aufs Schönste vereinen. Lieder, die das Herz öffnen und dennoch, wenn es um Liebe geht, mit allem verbunden sind, - außer mit Warten, Bangen, Hoffen und anderen Unannehmlichkeiten. Leichtfüßig beidhändig gelingt Angela Buddecke die hinreißende Balance zwischen philosophischem Tiefgang, profanem Alltags-Exkurs, zwischen handfester Massage und nonchalantem Entertainment.
Oder „Kurzauftritte“ im Jahr 2005 - sie begeisterte das Publikum mit einer schillernden Mischung aus Intelligenz und Gefühl, Witz und Virtuosität, Erotik und Musikalität. Kluge Texte, raffinierte Vertonungen, brillantes Klavierspiel und atemberaubendes Tempo; das ist Angela Buddecke.

Das Programm befasste sich mit dem Phänomen, dass bestimmte Zustände und Ereignisse im Leben rasend schnell vorbeigehen müssen, damit sie einen möglichst unauslöschlichen Eindruck hinterlassen können: Kindheit, Faltenfreiheit, Vorfreuden, Nachtische, Liebesspiele, Fernreisen, Nahtode, der Sturm auf den Gipfel, der Tritt auf die Bananenschale....

"Angela Buddecke ist unglaublich. Sie bestrickt und verwirrt den atemlosen Besucher von Anfang an mit Doppel- und Dreifachsinn. Ihr Programm. ist weit mehr als Kabarett, es ist listige, ziemlich freche Reflexion der Wahrnehmung politischer, kultureller, gesellschaftlicher Ereignisse." Basler Zeitung.

"...Angela Buddecke, Multitalent am Piano und Koloratursopranistin im Ultraschallbereich... kraftvoll und lustvoll, mit der Verführungskraft einer Sirene und – wenn sie denn will – der Sanftheit einer Lymphdrainage." NZZ
Folgerichtig erhielt sie einige Auszeichnungen: den Sonderpreis beim Ralph-Benatzky-Chansonwettbewerb, sie war Finalistin beim Kleinkunstwettbewerb St. Ingberter Pfanne in Saarbrücken, erhielt den 1. Preis des Kabarett-Wettbewerbs Melsungen, war Finalistin beim "Paulaner Solo", München (Finale Mai 2003) und Finalistin des PRIX PANTHEON und Bonn und bekam den Kleinkunstpreis des Landes Baden Württemberg (Förderpreis).
Seit dem 20.Dezember.2012 befindet sie sich als „Solo-Unterhaltungskünstlerin mit abendfüllenden Programmen auf Tour“ in einer Pause auf unbestimmte Zeit.
Sie schreibt dazu: „Pause ist immer gut. In der Pause passiert alles Wesentliche. Das war in der Schule schon so. (Die Schule des Lebens hat dann endlich ihre wohlverdiente Chance). Ich habe unterdessen die Gelegenheit genutzt, auf neuen Gebieten Wissen und Erfahrung zu sammeln und mich weiter zu entwickeln. Natürlich ist auch meine Unterhaltungskunst dabei, sich zu verändern und wird in anderer Form sicherlich wieder in Erscheinung treten.“

Foto: zbV
Foto: zbV
 

Geerk, Antje (1938), Schauspielerin

Der Wunsch, einmal auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu stehen, trieb sie schon in jungen Jahren um. Aus diesem Grund hatte sie bereits während der Schulzeit privaten Schauspielunterricht genommen. Dem Heidelberger Publikum ist ihr Name noch gut vertraut, denn die in Kiel geborene Antje Geerk gehörte fast zwei Jahrzehnte lang zum Team des Heidelberger Zimmertheaters. Mit ihren Eltern war sie in der Nachkriegszeit nach Weil am Rhein gekommen, wo ihr Vater als Ingenieur im Institut St. Louis tätig war. Ihr Bruder Frank Geerk wurde Schriftsteller, ihr Neffe Lenz Geerk Künstler. Sie selber ging in Lörrach auf das Gymnasium.

Vor allem in Kinofilmen der Sechzigerjahre war Antje Geerk häufig zu sehen. Namen wie Hans-Joachim Fuchsberger in dem Film "Die grünen Teufel von Monte Cassino" oder Willi Birgel und Dietmar Schönherr, mit denen sie den Film "Frauenarzt Dr. Bertram" drehte, zählten zu ihren Kollegen. Der spätere Fernsehstar Klaus-Jürgen Wussow war in "Blitzmädel an die Front" ihr Partner. Zu ihnen zählten auch Klaus Biederstädt und Karlheinz Böhm (etwa in "Ein Seemann geht an Land").

Antje Geerk erinnert sich auch gern an ihren ersten Auftritt in der Komödie in Basel, wo sie für den Film entdeckt wurde. In den Folgejahren trat sie im Theater von Saarbrücken und dem Nationaltheater Mannheim auf, bevor sie sich nach zwei Jahren in Graz und einem längeren Aufenthalt in München schließlich in Heidelberg niederließ. Im Charakterfach beherrschte die Schauspielerin eine enorm breite Palette von der Titelpartie in Lessings "Minna von Barnhelm" über die Mascha in Tschechows "Drei Schwestern" bis zur Doppelrolle der Schen Te und Schui Ta in Bertolt Brechts "Der gute Mensch von Sezuan". Ihren erfolgreichen Einstand in Heidelberg hatte sie 1979 in Ferdinand Bruckners Stück "Krankheit der Jugend" gegeben, das der Autor 1926 geschrieben hatte.
Antje Geerk, die umwerfend komisch sein konnte, riss das Publikum in vielen Komödien zu Begeisterungsstürmen hin. Sie lebt heute noch Heidelberg.

Hepp, Wolfgang (1941)

So wie ein altes Jahr verabschiedet und gleichzeitig ein neues begrüßt und hoffnungsvoll erwartet wird, definiert Wolfgang Hepp auch das Schauspielerleben. Es ist immer wieder ein neuer Anfang aber auch das Abschied nehmen ist ein wesentlicher Teil davon; von der Rolle, von Kollegen und auch von Städten. 

Er stammt aus Singen am Hohentwiel und als sechstes von sieben Geschwistern suchte er bereits als Kind seine „Rolle“ in der Familie. Es war früh sein Wunsch, Theaterschauspieler zu werden. Nach der Schauspielausbildung an der Otto-Falkenberg-Schauspielschule in München und nach dem ersten Engagement in Ulm als Marius im „goldenen Anker“ folgten klassische Rollen aber auch von zeitgenössischen Autoren am Staatstheater Kassel, Schauspielhaus Düsseldorf, Stadttheater Basel, Schauspielhaus Bonn, sowie auch Sommerfestspiele und andere kleinere Projekte. Seit 1962 spielte Wolfgang Hepp, bis auf wenige Ausnahmen beim Film, 33 Jahre lang Theater. 

Durch seine Arbeit von 1977 bis 1991 am Theater Basel wurde Weil am Rhein-Haltingen sein Wohnsitz. Als 1994 das Angebot vom Südwestfunk kam, den Bürgermeister und Familienoberhaupt Hermann Faller in „Die Fallers“ zu verkörpern, lies er sich ein halbes Jahr am Theater beurlauben, da er damit rechnete, dass dann die Dreharbeiten abgeschlossen sein werden. Doch weit gefehlt. Zwischenstand im Oktober 2020 wurden 1072 Folgen ausgestrahlt und weiterhin gedreht. Er spielt die Rolle so identisch, dass er oft im wahren Leben mit seiner Filmrolle verwechselt wird. In der Zwischenzeit spielte er immer wieder Rollen am Theater und auch in anderen Fernsehproduktionen wie von 2001 bis 2007 den Kriminalrat Wolf als Chef der Tatortkommissarin Lena Odenthal. Wolfgang Hepp erfüllt beides, die Schauspielerei beim Film und am Theater, die sehr unterschiedlich voneinander sind. Was vielen nicht gelingt, ist ihm gelungen, in den ganzen Jahren als Berufsschauspieler nie ohne Engagement geblieben zu sein. Ende 2016 zieht Wolfgang Hepp nach 39 Jahren in Haltingen in die Nähe von Kiel. Von dort fährt er nun mit dem Zug regelmäßig nach Baden-Baden zu den Dreharbeiten für „Die Fallers“.

Foto: Monika Merstetter
Foto: Monika Merstetter
 

Kachelmann, Jörg (1958), Fernseh-Moderator

Der bekannte Moderator Jörg Kachelmann erlebte seine ersten fünf Lebensjahre in Weil am Rhein als Sohn eines Bundesbahn-Oberinspektors aus Franken und einer Ostpreußin, bevor die Familie nach Schaffhausen umzog. Bereits als Kind wollte er nach eigenen Angaben Meteorologe werden und betrieb Wetterbeobachtungen und -aufzeichnungen als Hobby. Während der Schul- und Semesterferien arbeitete er für verschiedene Wetterdienste. Er studierte an der Uni Zürich Geographie, Mathematik und Physik, absolvierte jedoch ab 1983 ein Volontariat bei der Boulevardzeitung Sonntags-Blick. Anschließend arbeitete er unter anderem beim Schaffhauser Lokalsender Radio Munot. Von dort wechselte er in die Wissenschaftsredaktion des Schweizer Fernsehens. 1988 wurde er stellvertretender Chefredakteur der Schweizer Illustrierten.

1989 kaufte Jörg Kachelmann ein altes Bauernhaus in Bächli im Kanton St. Gallen und baute dieses in eine Wetterstation um. Er gründete 1991 die Meteomedia AG mit Sitz in Gais im Kanton Appenzell. Kachelmann präsentierte Wettervorhersagen für die ARD, zunächst in S 3 und seit 1994 auch in der Sendung „Das Wetter im Ersten“ für Das Erste sowie in verschiedenen Radiostationen. Lässige Kleidung und ein etwas flapsiger Stil wurden dabei seine Markenzeichen. Weiter moderierte er 1996 die Sendung Vorsicht Blöff, war von 1999 bis 2004 und von 2007 bis 2009 Moderator der Talkshow Riverboat beim MDR und versuchte sich 1998 an der Quiz-Show „Einer wird gewinnen“. Von 2002 bis 2008 war er Gastgeber seiner eigenen Talkshow im MDR mit dem Titel „Kachelmanns Spätausgabe“.

Seit 2005 betreibt Jörg Kachelmann das Wetterunternehmen WeatherOK, Inc. in Oklahoma mit der Website weather.us. Im Februar 2013 schied Kachelmann aus dem von ihm gegründeten Unternehmen Meteomedia aus und ist seitdem nur noch als freier Berater für das Unternehmen tätig. Am 29. August 2013 wurde bekannt, dass Meteomedia an den britischen Wetterdienst MeteoGroup verkauft wurde.

Kachelmann betreibt einen Kanal auf der Videoplattform YouTube. Dort stellt er seit dem Juli 2011 regelmäßig das kommende Wetter für Deutschland, die Schweiz und die Umgebung vor und erklärt verschiedene Klimasituationen.
Seit Mai 2015 ist Kachelmann wieder mit einer eigenen Wetter-Plattform im Internet zu finden, über die sich Messwerte und Wetterberichte abrufen lassen. Seit Dezember desselben Jahres stellt Kachelmann zusammen mit dem Deutschen Angelo D Alterio Unwetterwarnungen für die Schweiz und Deutschland bereit.

Seit Januar 2019 moderiert Kachelmann erneut die MDR-Talkshow Riverboat – wieder gemeinsam mit Kim Fisher. Vor der Landesgartenschau Grün99 hatte er im Dreiländergarten eine Wetterstation eröffnet. Die Folge war, dass Weil am Rhein öfters als wärmster Ort Deutschlands bezeichnet wurde. 1999 eröffnete er auch die Ausstellung „Alle Wetter“ im Museum am Lindenplatz, die von Michael Feldges und dem Museumskreis kuratiert worden war.

Leittersdorf, Vincent (1957), Schauspieler

Vincent Leittersdorf wurde in Berlin geboren, wuchs in Hamburg auf und lebte lange mit seiner Familie in Haltingen. Er ist ein deutscher Schauspieler und Schauspieldozent. Er erhielt seine Ausbildung an der staatlichen Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Er hatte Engagements in Hamburg, am Staatstheater Kassel, in Bonn, am Maxim Gorki Theater oder den Salzburger Festspielen. Von 1998 bis 2016 war Leittersdorf am Theater Basel tätig. Daneben war er Gastdozent an der Hochschule der Künste Bern.

Viele Auszeichnungen sammelte der Schauspieler ein: bereits 1983 den bayrischen Theaterpreis, 1996 wurde er nominiert für den Schauspieler des Jahres, 1999 war er Teil des Theaters des Jahres, zu dem Basel gekürt wurde. 2001 erhielt er wieder eine Nominierung zum Schauspieler des Jahres und 2019 erhielt er den 1. Preis bei der SWR vito-Auszeichnung für den Kurzfilm „Der Lottoschein“.

Leittersdorf „lebt seine Figuren auf der Bühne bis ins Letzte“ schrieb de „Zeitung“ des Theaters Basel. Auch im Fernsehen war er in vielen Serien oder Dramen zu sehen. Heute lebt er in Basel.

Foto: zbV
Foto: zbV
 

Rösch, Simon

Simon Rösch wird seit 16 Jahren für Theater- und Fernsehproduktionen gebucht. Er stand in Haupt- und Nebenrollen mit bekannten Schauspielern wie Rainer Hunold und Michael Kausch in zahlreichen Tourneeproduktionen auf der Bühne („Drei Männer im Schnee“, „Verwandte sind auch nur Menschen“, „Der unerwartete Gast“ uvm.).

Der Kurzfilm „Alone“, in dem er die männliche Hauptrolle spielte, erhielt 2012 in den USA den Best of Fest Award. Im gleichen Jahr produzierte er zusammen mit Isolde Polzin das Stück "Die Maus“ und führte selbst Regie. Letztes Jahr stand er in der SWR-Produktion „Der Weg nach Padulim“ u.a. mit Walter Kreye vor der Kamera. Dieser Film wurde zu den Hofer Filmtagen eingeladen und feierte dort seine Premiere. Ausserdem ist er der aktuelle Regisseur der Burgfestspiele Rötteln. Seit September 2017 bildet er zusammen mit Isolde Polzin die künstlerische Leitung des Kammertheaters Riehen.

Foto: Nico Deleu
Foto: Nico Deleu
 

Ziegler, Hilde (1939 - 1999), Autorin und Schauspielerin

Hilde Ziegler – eine Autorin, die auch Mahnerin war, wuchs während des Zweiten Weltkriegs in Weil am Rhein auf. Mit einem außergewöhnlichen Interesse an den Mitmenschen und deren Lebensbedingungen speicherte sie die Kindheitserinnerungen in ihrem Gedächtnis ab. Da das neu eröffnete Lichtspieltheater in der Stadt sie äußerst faszinierte, fasste sie bereits mit elf den Entschluss, Schauspielerin zu werden. Im Alter von 17 Jahren nahm sie Schauspielunterricht in Basel und bekam bereits erste klassische Rollen am Theater in Basel und München. Nebenher arbeitete sie im Schreibwarenladen ihrer Mutter. Mit zwanzig lernte sie ihren Mann kennen, Sohn eines Schweizer Vaters und einer ostpreußischen Mutter und ebenfalls ein bekannter Schauspieler.

Als 1978 der Film „Die Schweizermacher“, mit ihr in der Hauptrolle neben Emil Steinberger und Walö Lüönd, in die Kinos kam, wurde sie als Schauspielerin hauptsächlich auch in Deutschland sehr bekannt. Ebenso war sie 1994 überzeugend in „Endloser Abschied“, als sie eine an Alzheimer Erkrankte spielt. Ihre besondere Gabe der Niederschrift von Erzählungen ist mit ihrem 1988 erschienenen Buch „Während der Verlobung warf einer einen Hering an die Decke – 198 Erinnerungen eines Kindes“ offensichtlich geworden. In einer Rezension in „Die Zeit“ stand darüber zu lesen „Hoffentlich lässt sich niemand vom verkorksten Titel abhalten, dieses stille, kleine Buch zu lesen. 

Mit ihrem Erzähl-Mosaik gelingt es ihr, deutsche Geschichte in Kriegs- und Nachkriegs-Zeit zu schreiben – spannend oft witzig, auch traurig und bis in sprachliche Nuancen von großer, entlarvender oder Erkenntnis schaffender Genauigkeit“. Das Buch wurde verfilmt, der aber nicht den gleichen Erfolg erreichte. Neben drei Hörspielen schrieb Hilde Ziegler auch Kolumnen im Dreilandmagazin und in der Basler Zeitung über die Zerstörung der Natur, die zerstörten Menschen, ihre Verstörung über die Kriege in der Welt und ihre Ursachen. Bis zu ihrem Tod lebte sie im elsässischen Biederthal. Im Februar 2003 erscheint das Buch „Ich wusste, wohin die Reise geht“ mit Texten aus ihrem Nachlass, worin die Tragik ihrer Berliner Zeit erkenntlich wird, die sie später einholte, als sie am 9. Februar 1999 das gemeinsame Haus verließ, um nicht mehr lebend zurück zu kommen

Foto: Monika Merstetter
Foto: Monika Merstetter
 

Zuber, Heinz (1941), Schauspieler

Bis zu seinem 18. Lebensjahr lebte der hauptsächlich als Wiener Burgschauspieler und durch seine TV-Paraderolle als „Clown Enrico“ bekannte Heinz Zuber in Weil am Rhein. Aufgrund seiner Farbblindheit konnte er seinen Wunschberuf Musterzeichner in der heimatlichen Textilindustrie nicht verwirklichen und ergriff stattdessen den Beruf des Speditions- und Reedereikaufmanns in Basel. Da er seinen Beruf im Ausland ausüben wollte, ging er 1960 als Stagiaire nach Paris. Mit gemischten Gefühlen nahmen es die Eltern auf, dass er sich dort entschloss, Schauspiel- und Chansonunterricht zu nehmen und in die Pantomimenschule von Jacques Le Coc zu gehen. Ein Zubrot verdiente er sich mit Jobs wie Fremdenführungen und Karikaturen am Montmartre.

1963 wechselte er nach Wien und schaffte die Aufnahme ans Max Reinhardt-Seminar. Kurze Zeit später wurde er auch schon durch Fernsehauftritte bekannt. 36 Jahre lang war er mit seiner Serie „Das kleine Haus“ im ORF Kinderprogramm zu sehen und hatte großen Erfolg. Besonders als Clown Enrico in rund 4000 Mal „Am dam des“. Mit dem karierten Mantel, den Stolperschuhen und dem Blümchenhut wurde er Österreichs bekanntester Clown. In zahlreichen anderen TV-Produktionen arbeitete er mit namhaften Regisseuren und Schauspielern wie Helmut Qualtinger zusammen. Acht Mal verkörperte er Kommissar Schulz im Tatort.

Als er 2009 aufhörte, war er beim ORF einer der längst gediensteten TV-Stars. Über das Wiener Volkstheater führte sein Weg ab 1969 zum Burgtheater, wo er von 1972 bis 2003 festes Ensemblemitglied war und über Jahre die fast immer ausverkaufte eigene Produktion „Enrico und seine Tiere“ lief. Er spielte erfolgreich an allen Wiener Bühnen in klassischen Rollen, Unterhaltungs- und Musicalproduktionen, so auch am Raimundtheater, wo er 500 Mal den „Herr von Unruh“ im Musical „Die Schöne und das Biest“ verkörperte. Oft übernahm er auch Rollen an auswärtigen Bühnen, wie bei den Salzburger Festspielen 2005/2006, als er im „Jedermann“ den dicken Vetter spielte. Immer wieder ging der Mime auch auf Tourneen mit Chanson-Abenden oder Enrico-Auftritten, ebenso bei den Wiener Bezirksfestwochen mit dem Programm, „Melodie der Kindheit oder man wird ja nur außen alt“. Darin rezitiert Heinz Zuber neben literarischen Texten, Chansons, Schlager und Parodien, als Hommage an seine alte Heimat, bei Themenübergängen aus dem Buch von Hilde Ziegler über eine Kindheit in Weil am Rhein.

Foto: zbV
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